Diese Classe ist allerdings von der ersten unterschieden. Eine
feinere Anlage, zartere Empfindungen, mehr Lebhaftigkeit des Geistes,
Geschmack, Witz und Artigkeit machen diesen Unterschied. Das, was sie mit
einander gemein haben, will ich jetzt nicht untersuchen. Diese Leute sind es,
denen wir den angenehmen Mißbrauch der schönen Künste, der den Gebrauch fast
ganz verdrängt hat, die Erfindung unzählig vieler Instrumente der Wollust,
Zierrathen und Artigkeiten, Moden und Spiele – zu danken haben. Sie haben ganz
gewiß einen Theil der Erde verschönert, aber immer auf Unkosten eines andern.
Die Menschen von der ersten Classe sind die Sklaven der Vergnügungen ihrer
Brüder von der zweiten. Sie müssen sich ermüden, diesen die Nothdurft und die
Bequemlichkeiten des Lebens zu verschaffen, und werden gezwungen erfindsam zu
seyn, um sie immer mit neuen Spielwerken zu versehen. So halten sie einander
wechselsweise in Thätigkeit.
Samstag, 3. Dezember 2016
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