Samstag, 7. Juni 2008

Wir wollen uns lieb und werth behalten, meine beste. Denn des lumpigen ist zu viel auf der Welt, und wenig zuverlässig, obgleich dem Gescheuten alles zuverlässig seyn sollte, wenn er nur einmal Stein für Stein und Stroh für Stroh nimmt. Es ist aber nichts schweerer als die Sachen zu nehmen für das was sie sind.
Er erzählte mir viel vom Marienbad, besonders von der Gräfin Szymanowska, die so wunderschön Klavier spielt, und sagte von ihr: Sie sei schön und liebenswürdig, dass man trotz ihrer zauberischen Töne froh sei, wenn sie aufhöre, um sie nur sprechen zu können, und wieder umgewandt wünsche, sie möge nur wieder spielen, weil ihr Sprechen so sehr aufrege, dass man nur Ruhe bei ihrem Spiel wieder zu finden hoffen könne.
Die Freundinnen teilen sich in zwei Klassen, solche, die actio in distans haben, und solche, die nur durch Gegenwart etwas sind. „Mit jenen unterhalte ich mich oft lange im Geiste, diese sind mir rein nichts, wenn ich sie nicht vor mir sehe.“
Wunderlich genug!
Glaubt mir nur, dass der alte Merlin in seiner Dachshöhle sich manche stille Stunde mit solchen Abwesenden beschäftigt, die für ihn eine actio in distans haben.