Mittags
bei ihm zur Tafel fand ich mehrere französische Frauenzimmer, die ich mit
Aufmerksamkeit zu betrachten Ursache hatte; die eine (man sagte, es sei die
Geliebte des Herzogs von Orléans) eine stattliche Frau, stolzen Betragens und
schon von gewissen Jahren, mit rabenschwarzen Augen, Augenbraunen und Haar;
übrigens im Gespräch mit Schicklichkeit freundlich. Eine Tochter, die Mutter
jugendlich darstellend, sprach kein Wort. Desto munterer und reizender zeigte
sich die Fürstin Monaco, entschiedene Freundin des Prinzen von Condé, die
Zierde von Chantilly in guten Tagen. Anmutiger war nichts zu sehen als diese
schlanke Blondine; jung, heiter, possenhaft; kein Mann, auf den sie's anlegte,
hätte sich verwahren können. Ich beobachtete sie mit freiem Gemüt und wunderte
mich, Philinen, die ich hier nicht zu finden glaubte, so frisch und munter ihr
Wesen treibend mir abermals begegnen zu sehen.
Dienstag, 31. August 2021
Abonnieren
Posts (Atom)