Sonntag, 3. Januar 2010
Was die Menschen bei ihren Unternehmungen nicht in Anschlag bringen und nicht bringen können, und was da, wo ihre Grösse am herrlichsten erscheinen sollte, am auffallendsten waltet - der Zufall nachher von ihnen genannt -, das ist eben Gott, der hier unmittelbar mit seiner Allmacht eintritt und sich durch das Geringfügigste verherrlicht.
Goethe bemerkte, der Herzog von Braunschweig habe schon vor vielen Jahren und noch vor der französischen Revolution gegen Herder einmal vertraulich geäussert: er sehe die innere Auflösung der ganzen preussischen Einrichtungen wohl ein, wolle suchen, alles, so gut es gehen möge, hinzuhalten, und wenn alles zusammenbreche, sei eine Kugel sein endlich Bedürfnis.
Als man ihn einen göttlichen Mann nannte, sagte er: „Ich habe den Teufel vom Göttlichen! Was hilft’s mir, dass man mir nachsagt: das ist ein göttlicher Mann, wenn man nur nach eigenem Willen tut und mich hintergeht. Göttlich heisst den Leuten nur der, der sie gewähren lässt, wie ein jeder Lust hat.“
Er drückte dies ein andermal auch so aus: „Man hält niemanden für einen Gott, als dass man gegen seine Gesetze handeln will; weil man ihn zu betrügen hofft; weil er sich was gefallen lässt; weil er entweder von seiner Absolutheit so viel nachlässt, dass man selber auch absolut sein kann.“
Er drückte dies ein andermal auch so aus: „Man hält niemanden für einen Gott, als dass man gegen seine Gesetze handeln will; weil man ihn zu betrügen hofft; weil er sich was gefallen lässt; weil er entweder von seiner Absolutheit so viel nachlässt, dass man selber auch absolut sein kann.“
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