Eine rasche Mitteilung war jedoch unter den
Literaturfreunden schon eingeleitet: die Musenalmanache verbanden alle jungen
Dichter, die Journale den Dichter mit den übrigen Schriftstellern. Meine Lust
am Hervorbringen war grenzenlos; gegen mein Hervorgebrachtes verhielt ich mich
gleichgültig, nur wenn ich es mir und andern in geselligem Kreise froh wieder
vergegenwärtigte, erneute sich die Neigung daran. Auch nahmen viele gern an
meinen größern und kleinern Arbeiten teil, weil ich einen jeden, der sich nur einigermaßen
zum Hervorbringen geneigt und geschickt fühlte, etwas in seiner eignen Art
unabhängig zu leisten, dringend nötigte und von allen gleichfalls wieder zu
neuem Dichten und Schreiben aufgefordert wurde. Dieses wechselseitige, bis zur
Ausschweifung gehende Hetzen und Treiben gab jedem nach seiner Art einen
fröhlichen Einfluß, und aus diesem Quirlen und Schaffen, aus diesem Leben und
Lebenlassen, aus diesem Nehmen und Geben, welches mit freier Brust, ohne irgend
einen theoretischen Leitstern von so viel Jünglingen, nach eines jeden
angeborenem Charakter, ohne Rücksichten getrieben wurde, entsprang jene
berühmte, berufene und verrufene Literarepoche, in welcher eine Masse junger
genialer Männer mit aller Mutigkeit und aller Anmaßung, wie sie nur einer
solchen Jahreszeit eigen sein mag, hervorbrachen, durch Anwendung ihrer Kräfte
manche Freude, manches Gute, durch den Mißbrauch derselben manchen Verdruß und
manches Übel stifteten; und gerade die aus dieser Quelle entspringenden
Wirkungen und Segenwirkungen sind das Hauptthema dieses Bandes.