Sehr
merkwürdig ist mir aufgefallen wie es eigentlich mit dem Publico einer großen
Stadt beschaffen ist. Es lebt in einem beständigen Taumel von Erwerben und
Verzehren, und das was wir Stimmung nennen, läßt sich weder hervorbringen noch
mittheilen. Alle Vergnügungen , selbst das Theater, sollen nur zerstreuen und
die große Neigung des lesenden Publicums zu Journalen und Romanen entsteht eben
daher, weil jene immer und diese meist Zerstreuung in die Zerstreuung bringen.
Dienstag, 31. Mai 2022
Ich glaube sogar eine Art von Scheu gegen poetische Productionen, oder wenigstens in so fern sie poetisch sind, bemerkt zu haben, die mir aus eben diesen Ursachen ganz natürlich vorkommt. Die Poesie verlangt, ja sie gebietet Sammlung, sie isolirt den Menschen wider seinen Willen, sie drängt sich wiederholt auf und ist in der breiten Welt (um nicht zu sagen in der großen) so unbequem wie eine treue Liebhaberin.
Abonnieren
Posts (Atom)