Montag, 14. Mai 2018
„Überhaupt“, meldet einer, der ihn oft sah, „war er heute in jener
bitter-humoristischen Stimmung und sophistischen Widerspruchsart, die man so
oft an ihm wahrnimmt.“ Da haben wir abermals die Negation, die Bosheit, den
Widerspruchsgeist, die Medisance, von der der junge, sanfte Sulpiz Boisserée in
seinem Tagebuch ein Lied zu singen weiß. „Um elf Uhr bin ich wieder bei Goethe,
Das Lästern geht wieder an.“ Es geht her über Politisches, Ästhethisches,
Gesellschaftliches, Religiöses, Deutschland, Frankreich, Philhellenismus,
Parteiwesen und so fort, in einem Stil, daß sich der arme Boiserée „mit allen
diesen moquanten Reden zuletzt wie auf dem Blocksberge vorkommt“.
An
Christian Gottlob Voigt
Da
Ew. Excellenz die Anstellung Färbers gütigst genehmigt haben, so wünscht der
Bibliothekar aus Ursachen, die er mündlich vortragen wird, daß die
Verpflichtung desselben bald geschehe. Nun ist aber Färber nicht allein bey der
Bibliothek sondern auch bey den Museen einzuführen und anzustellen, und ich
thue daher den unzielsetzlichen Vorschlag meinem Sohne dem Assessor den Auftrag
zu diesem Geschäfte zu ertheilen, welches denn nach inliegender Note, welche zu
diesen Zweck noch zu ajustiren wäre, geschehen und zugleich manches was
schriftlich zu weitläufig wird, persönlich und mündlich abgethan werden kann.
Genehmigen dieß Ew. Excellenz, so will ich das Nöthige besorgen.
Weimar
den 26. April 1814.
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