Seit drey Wochen,
wie ich schon geklagt habe, von katarrhalischen Unbilden und dem
widerwärtigsten Wetter niedergehalten, hab ich mich denn doch immer, wie dir
auch angenehm zu hören seyn wird, dergestalt zu fassen und zu wehren gesucht,
daß ich Tag vor Tag nicht nachgab, sondern fort und fort das Nächste zu fördern
trachtete, so daß ich durch diese Hindernisse nicht zurückgehalten ward,
sondern vorwärts gegangen bin und zwar in bedeutenden Angelegenheiten, wo man,
wenn auch nicht große, nur sichre Schritte zumachen hat. Darunter ist denn auch
einiges, das, wenn es dir seiner Zeit vor die Seele gebracht wird, dich nicht
ohne Anregung lassen kann.
Sonntag, 10. Juni 2018
Wie es die Welt jetzt
treibt, muß man sich immer und immerfort sagen und wiederholen: daß es tüchtige
Menschen gegeben hat und geben wird, und solchen muß man ein schriftlich gutes
Wort gönnen, aussprechen und auf dem Papier hinterlassen. Das ist die
Gemeinschaft der Heiligen, zu der wir uns bekennen. Mit den Lippen mag ich nur
selten ein wahres, grund-gemeyntes Wort aussprechen; gewöhnlich hören die
Menschen etwas Anderes, als was ich sage, und das mag denn auch gut seyn.
Der
Maler Charles Gore war ein leidenschaftlicher Sammler von Autogrammen. Eines
Tages kam er auf den Gedanken, doch einmal alle Unterschriften von berühmten
Leuten auf einem Blatt zu sammeln. Er ging zunächst zu Johann Gottfried Herder.
Dieser schrieb:
„Die
Erde ist ein Jammertal“.
Dann
wandte er sich an Friedrich Schiller. Er las den Spruch und setzte ihn
sinngemäss fort:
„Voller
Narren und Toren.“
Auch
Goethe folgte seinem Wunsch. Er schrieb:
„Wo
Sie der allergrösste sind,
Mein lieber Herr von Goren.“
Mein lieber Herr von Goren.“
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