Samstag, 19. Oktober 2013
Wenn
das taedium vitae den Menschen ergreift, so ist er nur zu bedauern, nicht zu
schelten. Daß alle Symptome dieser wunderlichen, so natürlichen als
unnatürlichen Krankheit auch einmal mein Innerstes durchrast haben, daran läßt
Werther wohl niemand zweifeln. Ich weiß recht gut, was es mich für Entschlüsse
und Anstrengungen kostete, damals den Wellen des Todes zu entkommen, sowie ich
mich aus manchen spätern Schiffbruch auch mühsam rettete und mühselig erholte.
Und so sind nun alle die Schiffer- und Fischergeschichten. Man gewinnt nach dem
nächtlichen Sturm das Ufer wieder, der Durchnetzte trocknet sich, und den
andern Morgen, wenn die herrliche Sonne auf den glänzenden Wogen abermals
hervortritt, hat das Meer schon wieder Appetit zu Feigen.
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