Dienstag, 8. Juli 2008

Riemer sagte: »Ach wie glücklich sind Sie, daß Sie immer so real im Leben stehen konnten; ich komme mit aller Anstrengung nie hinein in's Leben, geschweige durch.«
Da sehen Sie einmal, was das für Zeug ist! Zum Rasendwerden, schön und toll zugleich. Freilich, das will alles umfassen und verliert sich darüber immer ins Elementarische, doch noch mit unendlichen Schönheiten im einzelnen. Da sehen Sie nur, was für Teufelszeug, und hier wieder, was da der Kerl für Anmut und Herrlichkeit hervorgebracht, aber der arme Teufel hat’s auch nicht ausgehalten, er ist schon hin. Es ist nicht anders möglich, wer so auf der Kippe steht, muß sterben oder verrückt werden, da ist keine Gnade.
Übrigens imponiert mir ein Sarg nicht, das könnt ihr euch wohl denken.
Wolltest Herrliches gewinnen,
Aber es gelang dir nicht.
Wem gelingt es? – Trübe Frage,
Der das Schicksal sich vermummt,
Wenn am unglückseligsten Tage

Blutend alles Volk verstummt.
Ei, bin ich denn darum achtzig Jahre alt geworden, dass ich immer dasselbe denken soll? Ich strebe vielmehr täglich etwas anderes, Neues zu denken, um nicht langweilig zu werden. Man muss sich immer verändern, erneuen, verjüngen um nicht zu verstocken.