Sonntag, 16. März 2008

Es war in der Abenddämmerung im heissen Augustmonat, in Teplitz, er sass am offenen Fenster, ich stand vor ihm und hielt ihn umhalst, und mein Blick wie ein Pfeil scharf ihm ins Auge gedrückt blieb drin haften, bohrte sich tiefer und tiefer ein.
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„Und willst denken, dass es Unvergessliches ist, Unsterbliches, was ich in dir erlebe, willst du das glauben?“
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„Warum meinst du, dass es Strafe verdient? - soll man nicht das Schöne umfassen? ist es nicht die Aufgabe meines Lebens? - bin ich darum nicht der Dichter?“
Wie kräftig, gross, mild, überall ganz er selbst, in allem was er tut und denkt und spricht sein ganzes Gemüt gegenwärtig. Er hat mich recht von neuem mit Liebe und Ehrfurcht erfüllt. Ich weiss nichts, was so mit Lust und Freude am Leben erfüllen und so auf dem rechten Wege befestigen kann, als solch ein Anblick.