Dienstag, 20. Juni 2023

Ich freue mich nur wie stattlich und in schönster Ordnung meine Institute zu Jena sind, die nur errichtet wurden, um das zu leisten, was die Nominal-Professuren nicht vermögen. Ich habe auch den Stolz, daß sie nicht zwei Jahre nach meinem Tode fortbestehen, sondern mit mir untergehen werden. Denn dann wird Man hinein pfuschen, alles persönlich und willkührlich betrachten, statt daß ich alles rein objectiv behandelt und keine einzigen unnützen oder überflüssigen Angestellten habe. Er sprach dann von Meteorologie und wie er den Einfluß der Planeten und selbst des Mondes verwerfe, nichts auf den Thermometer und alles auf den Barometer setze. Je mehr er auf seine Studien kam, je lebendiger und heitrer wurde er und erregte auch in mir lebhaftere Arbeitslust.

Sonnabends Von 8-10 bey Göthe, den seine Kinder vergebens in den Freyschützen hatten bereden wollen und der mir vielmehr betheuerte, auch diesen Winter „in seiner Dachshöhle“ bleiben zu wollen. Mayer sah eben die Probedrucke zu den Berliner Tableaux aus Lalla-Rook durch, blieb jedoch nicht lange.

 

 

Von dem Abgrunde der Jenaischen Professor-Gemeinheit, veranlaßt durch Besprechung über Voigts j. Anspruch auf eine Facultäts Stelle. Von Hands Intriguen und des Curators entsezlicher Schwäche. Von des Fürsten unbegreiflicher Passivität in diesen Jenensibus. Er hat absolut keinen Begrif von der Vergangenheit und dem was in ihr geleistet worden, kaum die Gegenwart ist ihm klar, es ist kein wahres daurendes Intereße an dem was geschieht vorhanden und so müßte Man sich zu Tode ärgern, hätte Man sich nicht längst Raison gemacht und auf das Unerreichbare verzichtet. Man muß eben alles so hingehen lassen und sich im Sommer auswärts Heiterkeit und frische Lebenslust hohlen, den Winter durch hier auszuhalten.