Donnerstag, 11. September 2014


Da faßte mich bei einen Gedanken, aus dem der seinige zurückstrahlte, plötzlich sein Flammenauge, und ich sahe Fausts Schöpfer. Ich sehe ihn seitdem täglich und versäume keine Gelegenheit, ihn zu sehen. Anfangs quälten mich seine Blicke, die ich immer auf mir und an mir empfand, wenn ich ihn nicht ansah, und die dann die des forschenden Beobachters waren; und des Beobachters ohne Hoffnung und Glauben an reinen Menschenwert, der nur neue Gestalten zu seinen lebensvollen Gemälden sucht und in die Welt sieht wie in einen Guckkasten.
Gestern und heute ist er sehr liebenswürdig und traulich gewesen, und ich habe zuweilen den Werther und Egmont hervorleuchten sehen; ob ich den Tasso und die Iphigenia erblicken werde?

Mein Sohn hat gesagt: was einen drückt, das muß man verarbeiten, und wenn er ein Leid gehabt hat, da hat er ein Gedicht daraus gemacht.