GRAF. Erkläre dich näher.
RITTER. Du weißt besser als ich selbst, was
ich zu sagen habe. In jedes gute Herz ist das edle Gefühl von der Natur gelegt,
daß es für sich allein nicht glücklich sein kann, daß es sein Glück in dem Wohl
der andern suchen muß. Dieses schöne Gefühl weißt du in den Schülern des ersten
Grades zu erregen, zu stärken, zu beleben! – Und wie nötig ist es, uns zum
Guten Mut zu machen! Unser Herz, das von Kindheit an nur in der Geselligkeit
sein Glück findet, das sich so gern hingibt und nur dann am höchsten und reinsten
genießt, wenn es sich für einen geliebten Gegenstand aufopfern kann – ach!
dieses Herz wird leider durch den Sturm der Welt aus seinen liebsten Träumen
gerissen! Was wir geben können, will niemand nehmen; wo wir zu wirken streben,
will niemand helfen; wir suchen und versuchen und finden uns bald in der
Einsamkeit.