Mittwoch, 26. Januar 2022
Meine alte Gabe, die
Welt mit Augen desjenigen Malers zu sehen, dessen Bilder ich mir eben
eingedrückt, brachte mich auf einen eignen Gedanken. Es ist offenbar, daß sich
das Auge nach den Gegenständen bildet, die es von Jugend auf erblickt, und so muß
der venezianische Maler alles klarer und heiterer sehn als andere Menschen.
Wir, die wir auf einem bald schmutzkotigen, bald staubigen, farblosen, die
Widerscheine verdüsternden Boden und vielleicht gar in engen Gemächern leben,
können einen solchen Frohblick aus uns selbst nicht entwickeln.
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