Mittwoch, 27. Juli 2016
Zu Hause aufgeräumt, meine Papiere durchgesehen
und alle alten Schaalen verbrannt. Andre Zeiten andre Sorgen. Stiller Rückblick
aufs Leben, auf die Verworrenheit, Betriebsamkeit Wissbegierde der Jugend, wie
sie überall herumschweift um etwas befriedigendes zu finden. Wie ich besonders
in Geheimnissen, dunklen Imaginativen Verhältnissen eine Wollust gefunden habe.
Wie ich alles Wissenschafftliche nur halb angegriffen und bald wieder habe
fahren lassen, wie eine Art von demütiger Selbstgefälligkeit durch alles geht
was ich damals schrieb. Wie kurzsinnig in Menschlichen und göttlichen Dingen
ich mich umgedreht habe. Wie des Thuns, auch des Zweckmäsigen Denckens und
Dichtens so wenig, wie in zeitverderbender Empfindung und Schatten
Leidenschafft gar viel Tage verthan, wie wenig mir davon zu Nuz kommen und da
die Hälfte nun des Lebens vorüber ist, wie nun kein Weeg zurückgelegt sondern
vielmehr ich nur dastehe wie einer der sich aus dem Wasser rettet und den die
Sonne anfängt wohlthätig abzutrocknen. Die Zeit dass ich im Treiben der Welt
bin seit 75 Oktbr. getrau ich noch nicht zu übersehen. Gott helfe weiter. und
gebe Lichter, dass wir uns nicht selbst so viel im Weege stehn. Lasse uns von
Morgen zum Abend das gehörige thun und gebe uns klare Begriffe von den Folgen
der Dinge. Dass man nicht sey wie Menschen die den ganzen Tag über Kopfweh
klagen und gegen Kopfweh brauchen und alle Abend zu viel Wein zu sich nehmen.
Möge die Idee des reinen die sich bis auf den Bissen erstreckt den ich in Mund
nehme, immer lichter in mir werden.
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