Dienstag, 11. September 2007

Vor Tisch schon rühmte Goethe, dass er wohlgetan, nach Köln zu gehen, sich von dem Herzog influenzieren zu lassen, er lasse sich ohnehin leicht bestimmen; und vom Herzog gern, denn der bestimme ihn immer zu etwas Gutem und Glücklichen, aber einige Personen seien, die einen ganz unheilbringenden Einfluss auf ihn hätten. Lange habe er es nicht gemerkt. Immer wenn sie ihm erschienen, sei ihm auch ganz unabhängig von ihnen irgend etwas Unangenehmes, Trauriges oder Unglückliches begegnet. Alle determinierten Naturen seien ihm glückbringend, so auch Napoleon.
Spinoza hat zuerst grossen und immer bleibenden Einfluss auf ihn. Dann Baco, kleines Traktätchen de Idolis - von den Trugbildern, Gespenstern. Aller Irrtum in der Welt komme von solchen Eidoleis (ich glaube, er nimmt deren zwölf hauptsächliche an). Diese Ansicht half Goethe sehr - sagte ihm ganz besonders zu. Ueberall suchte er nun nach dem Eidolon, wenn er irgend Widersprüche fand, oder Verstockung der Menschen gegen die Wahrheit, und immer war ein Eidol da. - War ihm etwas widerwärtig, stiess man gegen die allgemeine Meinung, so dachte er bald, das wird wieder ein Eidol sein, kümmerte sich nicht weiter.
Das ist ja recht schön! sagt Goethe, wenn er sonst nichts weiss.