Aber
soll ich Ihnen eine wunderliche Empfindung bekennen? Selbst gegen die Bildnisse
habe ich eine Art von Abneigung; denn sie scheinen mir immer einen stillen
Vorwurf zu machen; sie deuten auf etwas Entferntes, Abgeschiedenes und erinnern
mich, wie schwer es sei, die Gegenwart recht zu ehren. Gedenkt man, wieviel
Menschen man gesehen, gekannt, und gesteht sich, wie wenig wir ihnen, wie wenig
sie uns gewesen, wie wird uns da zumute! Wir begegnen dem Geistreichen, ohne
uns mit ihm zu unterhalten, dem Gelehrten, ohne von ihm zu lernen, dem
Gereisten, ohne uns zu unterrichten, dem Liebevollen, ohne ihm etwas Angenehmes
zu erzeigen.
Dienstag, 9. Juli 2013
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