Mittwoch, 14. Februar 2007
Moritz als Etymolog
Schon längst hat ein weiser Mann das wahre Wort ausgesprochen: Der Mensch, dessen Kräfte zu dem Notwendigen und Nützlichen nicht hinreichen, mag sich gern mit dem Unnötigen und Unnützen beschäftigen!
In dieser Lage wollte mir unsere ganze sizilianische Reise in keinem angenehmen Lichte erscheinen. Wir hatten doch eigentlich nichts gesehen, als durchaus eitle Bemühungen des Menschengeschlechts sich gegen die Gewaltsamkeit der Natur, gegen die hämische Tücke der Zeit und gegen den Groll ihrer eigenen feindseligen Spaltungen zu erhalten. Die Karthager, Griechen und Römer und so viele nachfolgende Völkerschaften haben gebaut und zerstört. Selinunt liegt methodisch umgeworfen, die Tempel von Girgenti niederzulegen waren zwei Jahrtausende nicht hinreichend, Catania und Messina zu verderben wenige Stunden, wo nicht gar Augenblicke. Diese wahrhaft seekranken Betrachtungen eines auf der Woge des Lebens hin und wider Geschaukelten liess ich nicht Herrschaft gewinnen.
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