Dienstag, 29. März 2016
Da fiel es denn recht auf, wie nötig es sei, in
der Erziehung die Einbildungskraft nicht zu beseitigen, sondern zu regeln, ihr
durch zeitig vorgeführte edle Bilder Lust am Schönen, Bedürfnis des
Vortrefflichen zu geben. Was hilft es, die Sinnlichkeit zu zähmen, den Verstand
zu bilden, der Vernunft ihre Herrschaft zu sichern, die Einbildungskraft lauert
als der mächtigste Feind, sie hat von Natur einen unwiderstehlichen Trieb zum
Absurden, der selbst in gebildeten Menschen mächtig wirkt und gegen alle Kultur
die angestammte Roheit fratzenliebender Wilden mitten in der anständigsten Welt
wieder zum Vorschein bringt.
Abonnieren
Posts (Atom)