Lass
mich ein Gleichnis brauchen. Wenn du eine glühende Masse Eisen auf dem Herde
siehst, so denkst du nicht, dass so viel Schlacken drinstecken, als sich erst
offenbaren, wenn es unter den großen Hammer kommt. Dann scheidet sich der
Unrat, den das Feuer selbst nicht absonderte, und fließt und stiebt in
glühenden Tropfen und Funken davon, und das gediegene Erz bleibt dem Arbeiter
in der Zange. Es scheint, als wenn es so eines gewaltigen Hammers bedurft habe,
um meine Natur von den vielen Schlacken zu befreien und mein Herz gediegen zu
machen. Und wieviel Unrat weiß sich auch noch da zu verstecken.
Samstag, 13. Oktober 2012
Lieben
und Hassen, Hoffen und Fürchten sind auch nur beschränkte Zustände unseres
trüben Inneren, durch welches der Geist entweder nach der Licht- oder
Schattenseite hinblickt. Blicken wir durch die trübe organische Umgebung nach
dem Lichte hin, so lieben und hoffen wir. Blicken wir nach dem Finsteren, so
hassen und fürchten wir. Beide Seiten haben ihr Anziehendes und Reizendes. Für
manche Menschen sogar die traurige mehr als die heitere.
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