Samstag, 3. Mai 2014
Jenes
ungestörte, unschuldige, nachtwandlerische Schaffen, wodurch allein etwas
Großes gedeihen kann, ist gar nicht mehr möglich. Unsere jetzigen Talente
liegen alle auf dem Präsentierteller der Öffentlichkeit. Die täglich an funfzig
verschiedenen Orten erscheinenden kritischen Blätter und der dadurch im
Publikum bewirkte Klatsch lassen nichts Gesundes aufkommen. Wer sich heutzutage
nicht ganz davon zurückhält und sich nicht mit Gewalt isoliert, ist verloren.
Es kommt zwar durch das schlechte, größtenteils negative ästhetisierende und
kritisierende Zeitungswesen eine Art Halbkultur in die Massen, allein dem
hervorbringenden Talent ist es ein böser Nebel, ein fallendes Gift, das den
Baum seiner Schöpfungskraft zerstört, vom grünen Schmuck der Blätter bis in das
tiefste Mark und die verborgenste Faser.
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