Samstag, 3. Mai 2014
Das
Gespräch wendete sich auf den ›Werther‹. »Das ist auch so ein Geschöpf,« sagte
Goethe, »das ich gleich dem Pelikan mit dem Blut meines eigenen Herzens
gefüttert habe. Es ist darin so viel Innerliches aus meiner eigenen Brust, so
viel von Empfindungen und Gedanken, um damit wohl einen Roman von zehn solcher
Bändchen auszustatten. Übrigens habe ich das Buch, wie ich schon öfter gesagt,
seit seinem Erscheinen nur ein einziges Mal wieder gelesen und mich gehütet, es
abermals zu tun. Es sind lauter Brandraketen! Es wird mir unheimlich dabei, und
ich fürchte, den pathologischen Zustand wieder durchzuempfinden, aus dem es
hervorging.«
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen