Mittwoch, 11. Juni 2008

Er erzählte mir viel von Marienbad, besonders von der Gräfin Szymanowska, die so wunderschön Klavier spielt, und sagte von ihr, sie sei so schön und so liebenswürdig, daß man trotz ihrer zauberischen Töne froh sei, wenn sie aufhöre, um sie nur sprechen zu hören, und wieder umgekehrt wünsche, sie möge nur wieder spielen, weil ihr Sprechen so sehr aufrege, daß man nur Ruhe bei ihrem Spiel wiederzufinden hoffen könne. Er sagte: ohne alle Einleitung sei er so schnell mit ihr bekannt geworden, wie man in einer milden reinen Luft sich alsobald heimisch fühle. Darauf holte er aus seinem Gartenzimmer ihre Handschrift, aus der er ihren Charakter demonstrirte und las mir dann im höchsten Pathos sein Gedicht an sie vor: drei wunderschöne Stanzen.

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