Mittwoch, 18. Januar 2023

Wenn Sie von irgend Jemand borgten, würde mir es sehr unangenehm sein; eben diese unseelige Unruhe, die Sie jetzt martert, hat das Unglück Ihres ganzen Lebens gemacht, und Sie sind mit tausendthalern nie zufriedner gewesen als jetzt mit den 200, weil Ihnen immer noch was zu wünschen übrig blieb, und Sie sich nie gewöhnt haben, Ihre Seele in den Gränzen der Nothwendigkeit zu halten. Ich mache Ihnen darüber keine Vorwürfe, ich weis leider zu gut wie es in Ihnen zusammenhängt, und fühle, wie das Unverhältniß Ihres jetzigen und vorigen Zustandes Sie plagen muß. Genug aber, Ein Wort für Tausend: Am Ende jedes Vierteljahrs erhalten Sie Ihre fünfzig Thaler, fürs gegenwärtige soll Ihnen Seidel etwas vorausgeben. Schränken Sie sich alsdann ein: das Muß ist hart, aber beim muß kann der Mensch allein zeigen, wie's inwendig mit ihm steht. Willkührlich leben kann jeder.


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