So
sieht ein heitrer billiger Deutscher die Schriftsteller seiner Nation auf einer
schönen Stufe und ist überzeugt, daß sich auch das Publikum nicht durch einen
mißlaunischen Krittler werde irre machen lassen. Man entferne ihn aus der
Gesellschaft, aus der man jeden ausschließen sollte, dessen vernichtende
Bemühungen nur die Handelnden mißmutig, die Teilnehmenden lässig und die
Zuschauer mißtrauisch und gleichgültig machen könnten.
Dienstag, 31. Januar 2023
Mittwoch, 25. Januar 2023
Sie
haben wohlgethan, mir den ganzen Zustand Ihrer Seele zu entdecken; ich lege
gewiß alles zurechte, so wenig ich im Stande bin Sie ganz zu beruhigen. Mein
Etat, über den ich halten muß, wenn ich am Ende des Jahrs nicht selbst Andern
Verbindlichkeiten haben will, die sich für meinen Platz am wenigsten schicken,
erlaubt mir nicht das mindste über die 200 Thaler für Sie zu thun. Diese sollen
Sie richtig erhalten, damit suchen Sie auszukommen und sich nach und nach das
nöthige zu schaffen.
Mittwoch, 18. Januar 2023
Wenn
Sie von irgend Jemand borgten, würde mir es sehr unangenehm sein; eben diese
unseelige Unruhe, die Sie jetzt martert, hat das Unglück Ihres ganzen Lebens
gemacht, und Sie sind mit tausendthalern nie zufriedner gewesen als jetzt mit
den 200, weil Ihnen immer noch was zu wünschen übrig blieb, und Sie sich nie
gewöhnt haben, Ihre Seele in den Gränzen der Nothwendigkeit zu halten. Ich
mache Ihnen darüber keine Vorwürfe, ich weis leider zu gut wie es in Ihnen
zusammenhängt, und fühle, wie das Unverhältniß Ihres jetzigen und vorigen
Zustandes Sie plagen muß. Genug aber, Ein Wort für Tausend: Am Ende jedes Vierteljahrs
erhalten Sie Ihre fünfzig Thaler, fürs gegenwärtige soll Ihnen Seidel etwas
vorausgeben. Schränken Sie sich alsdann ein: das Muß ist hart, aber beim muß
kann der Mensch allein zeigen, wie's inwendig mit ihm steht. Willkührlich leben
kann jeder.