Dienstag, 21. Juli 2020
Er pflegte zu sagen: »Der
Mensch ist so geneigt, sich mit dem Gemeinsten abzugeben, Geist und Sinne
stumpfen sich so leicht gegen die Eindrücke des Schönen und Vollkommnen ab, daß
man die Fähigkeit, es zu empfinden, bei sich auf alle Weise erhalten sollte.
Denn einen solchen Genuß kann niemand ganz entbehren, und nur die
Ungewohntheit, etwas Gutes zu genießen, ist Ursache, daß viele Menschen schon
am Albernen und Abgeschmackten, wenn es nur neu ist, Vergnügen finden. Man
sollte«, sagte er, »alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes
Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen
wäre, einige vernünftige Worte sprechen.«
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