Was soll es nur hier
in Weimar mit dem WitDöring werden? Man wird es schon bereuen, ihn hier zu
haben; in seinen Memoiren ist kein Funke Geist. Er ist zum steten Gefängniß von
der Natur bestimmt; darin spielt er seine Streiche. Wär' ich Fürst, ich ließ
ihn gleich wieder verhaften, damit er in sein Element zurück käme. Gesehen und
gesprochen hab' ich ihn wohl einmal, warum nicht? als Phänomen; aber ich wäre
ein Lump, wenn ich ihn zum zweiten Male sähe.
Der Großherzog
ergötzt sich an seinem Hiersein, um einmal wieder sich an einer Gefahr zu
laben, um einmal wieder einen zahmen Wolf zu haben, der unter seinen Hunden und
Schafen herum renommire.
Der Kerl hat meine
Abschiedsformel an ihn: ›Sie haben selbst drucken lassen, daß Sie verführerisch
seien und daß man sich nicht zu viel mit Ihnen einlassen müsse,‹ günstig für
sich gedeutet; das macht mir Spaß. Nun er erregt doch; darauf kommt Alles an,
sei es durch Haß oder Liebe. Man muß nur immer sorgen erregt zu werden, um
gegen die Depression anzukämpfen. Das ist auch bei jetziger deprimirender
Witterung der beste medicinische Rath. Wer mit mir umgehen will, muß zuweilen
auch meine Grobianslaune zugeben, ertragen, wie eines andern Schwachheit oder
Steckenpferd. Der alte Meyer ist klug, sehr klug; aber er geht nur nicht heraus,
widerspricht mir nicht, das ist fatal. Ich bin sicher, im Innern ist er noch
zehnmal zum Schimpfen geneigter als ich und hält mich noch für ein schwaches
Licht. Er sollte nur aufpoltern und donnern, das gäbe ein prächtiges
Schauspiel.
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