Donnerstag, 25. April 2019
Auch neue Gedanken
und Einfälle hab' ich genug, ich finde meine erste Jugend bis auf Kleinigkeiten
wieder, indem ich mir selbst überlassen bin, und dann trägt mich die Höhe und
Würde der Gegenstände wieder so hoch und weit, als meine letzte Existenz nur
reicht. Mein Auge bildet sich unglaublich, und meine Hand soll nicht ganz
zurückbleiben. Es ist nur ein Rom in der Welt, und ich befinde mich hier wie
der Fisch im Wasser und schwimme oben wie eine Stückkugel im Quecksilber, die
in jedem andern Fluidum untergeht. Nichts trübt die Atmosphäre meiner Gedanken,
als daß ich mein Glück nicht mit meinen Geliebten teilen kann. Der Himmel ist
jetzt herrlich heiter, so daß Rom nur morgens und abends einigen Nebel hat. Auf
den Gebirgen aber, Albano, Castello, Frascati, wo ich vergangene Woche drei
Tage zubrachte, ist eine immer heitre reine Luft. Da ist eine Natur zu
studieren.
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