Mittwoch, 30. Mai 2018


1818 kurte Goethe vom 26. Juli bis 13. September in Karlsbad. Goethes Diener Karl erhielt am 17. August den Auftrag, 2 Flaschen Wein zu besorgen und diese mit Gläsern an den beiden Fenstern seiner Unterkunft aufzustellen. Der getreue Diener tat, wie ihm geheissen war. Bei jedem Rundgang durchs Zimmer trank Goethe den Wein. Nach geraumer Zeit trat Goethes Hausarzt Wilhelm Rehbein, der ihn zur Kur begleitete hatte, ins Zimmer, und Goethe sagte zu ihm: „Ihr seid mir ein schöner Freund! Was für einen Tag haben wir heute und welches Datum?“ Rehbein antwortete: „Der 27. August.“ Der Dichterfürst wollte dies nicht glauben, er war der Meinung, es sei schon der 28. August, sein Geburtstag. Auch der herbeigeklingelte Diener Karl sagte, es sei der 27. August. Als Goethe schliesslich in einem Kalender nachsah und das von den beiden richtig erwähnte Datum bestätigt fand, sagte Goethe: „Donnerwetter! Da habe ich mich ja umsonst besoffen.“

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