Samstag, 26. August 2017

Der lebhafte Trieb nach Amerika zu Anfange des achtzehnten Jahrhunderts war groß, indem ein jeder, der sich diesseits einigermaßen unbequem fand, sich drüben in Freiheit zu setzen hoffte; dieser Trieb ward genährt durch wünschenswerte Besitzungen, die man erlangen konnte, ehe sich noch die Bevölkerung weiter nach Westen verbreitete. Ganze sogenannte Grafschaften standen noch zu Kauf an der Grenze des bewohnten Landes, auch der Vater unseres Herrn hatte sich dort bedeutend angesiedelt. Wie aber in den Söhnen sich oft ein Widerspruch hervortut gegen väterliche Gesinnungen, so zeigte sich’s auch hier. Unser Hausherr als Jüngling nach Europa gelangt fand sich hier ganz anders; diese unschätzbare Kultur seit mehreren tausend Jahren entsprungen, gewachsen, ausgebreitet, gedämpft, gedrückt, nie ganz erdrückt, wieder aufatmend, sich neu belebend und nach wie vor in unendlichen Tätigkeiten hervortretend gab ihm ganz andere Begriffe, wohin die Menschheit gelangen kann. Er zog vor, an den großen unübersehlichen Vorteilen sein Anteil hinzunehmen und lieber in der großen geregelt tätigen Masse mitwirkend sich zu verlieren, als drüben über dem Meere um Jahrhunderte verspätet den Orpheus und Lykurg zu spielen; er sagte: „Überall bedarf der Mensch Geduld, überall muß er Rücksicht nehmen, und ich will mich doch lieber mit meinem König abfinden, daß er mir diese oder jene Gerechtsame zugestehe, lieber mich mit meinem Nachbarn vergleichen, daß sie mir gewisse Beschränkungen erlassen, wenn ich ihnen von einer andern Seite nachgebe, als daß ich mich mit den Irokesen herumschlage um sie zu vertreiben, oder sie durch Kontrakte betriege, um sie zu verdrängen, aus ihren Sümpfen, wo man von Mosquitos zu Tode gepeinigt wird.“ Er übernahm die Familiengüter, wußte sie freisinnig zu behandeln, sie wirtschaftlich einzurichten, weite unnütz scheinende Nachbarsdistrikte klüglich anzuschließen und so sich innerhalb der kultivierten Welt, die in gewissem Sinne auch gar oft eine Wildnis genannt werden kann, ein mäßiges Gebiet zu erwerben und zu bilden, das für die beschränkten Zustände immer noch utopisch genug ist.

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