Mittwoch, 3. August 2016
In den meisten Ländern des
Morgens dämpft die Härte der Regierung alle die Triebe, die das Herz des Volkes
erhöhen sollten. In China haben die ersten Kaiser unter dem Volke die Tugend
aufgesucht, um sie dem Throne zu nähern; sie haben mit Ausschliessung ihrer
Söhne, das Zepter dem Würdigsten abgetreten; lange haben die Kaiser den Rath
der Unterthanen willig angenommen, ihre Fehler erkannt, und dem treuen Diener
den Ruhm gelassen, daß die bessern Thaten des Fürsten von seinen Warnungen
herkämen. Aber auch in China ist die alte Einfalt der Herrscher durch die
Schmeichler verdrungen; Usong gestund es. Die Belohnungen werden durch den Rath
unwürdiger Verschnittenen ausgetheilt, der obersten Mandarinen Unterdrückungen
übersehen, und das Joch auf das Volk erschweret. Noch gewinnen zuweilen die
glänzenden Beyspiele tugendhafter Kaiser, und die siegreiche Beredsamkeit alter
Weisen, das Herz eines Fürsten, und bereden ihn, sein Vergnügen, im Glücke des
Landes zu suchen. Aber das Uebel ist geschehen, das Herz des Volkes ist in den
Koth getreten, und keiner edlen Begierden mehr fähig.
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