Donnerstag, 26. Mai 2016


Selbst ein Herkules sei ein Kollektivwesen, und selbst ein Genie bedürfe der guten Einfälle derer, die es umgeben, sagte Goethe im Februar 1832, einen Monat vor seinem Tod, zu Frédéric Soret. »Was bin ich denn selbst, was habe ich geleistet? Alles, was ich gesehen, gehört und beobachtet habe, habe ich gesammelt und ausgenutzt. Meine Werke sind von unzähligen verschiedenen Individuen genährt worden, von Ignoranten und Weisen, Leuten von Geist und von Dummköpfen; die Kindheit, das reife und das Greisenalter, alle haben mir ihre Gedanken entgegengebracht, ihre Fähigkeiten, Hoffnungen und Lebensansichten. Ich habe oft geerntet, was andere gesät haben, mein Werk ist das eines Kollektivwesens, das den Namen Goethe trägt.«

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