Sonntag, 5. Mai 2013
Ich hielt es für
unmöglich, daß der hochgefeierte Dichter sich keine jüngere und schönere
Geliebte ausgesucht haben sollte, doch schwand allmählich dieser Zweifel, als
ich sie in ihrem Hause besuchte und dort mit lauter Andenken des damals in Rom weilenden
Freundes umgeben sah. Sie führte mich zu seinem Bilde, las mir seine Verse vor und bemühte sich,
meine Phantasie durch die Schilderung seiner Liebenswürdigkeit zu bestechen.
... Indessen muß man die Geschicklichkeit bewundern, womit diese Frau ihr
künstliches Spiel durchzuführen wußte, so daß sie noch in späterer Zeit für
Goethes Geliebte galt.
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