Dienstag, 9. April 2013
aber eine geheime
Stimme sagte mir, daß ich an dem, was mir heute beschert geworden, mir solle
genügen lassen, und ging nicht wieder mit; nein, ich suchte meine einsame
Schlafkammer auf und setzte mich auf den Stuhl am Bett und weinte dem Kaiser
schmerzlich süße Tränen der heißesten Liebe, am andern Tag reiste er ab, ich
lag früh morgens um vier Uhr in meinem Bett, der Tag fing eben an zu grauen, es
war am 17. April, da hörte ich fünf Posthörner blasen, das war er, ich sprang
aus dem Bett, vor übergroßer Eile fiel ich in die Mitte der Stube und tat mir
weh, ich achtete es nicht und sprang ans Fenster, in dem Augenblick fuhr der
Kaiser vorbei, er sah schon nach meinem Fenster, noch eh' ich es aufgerissen
hatte, er warf mir Kußhände zu und winkte mir mit dem Schnupftuch, bis er die
Gasse hinaus war.
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