Donnerstag, 5. Juni 2008

„Sie wissen“, sagte er, „wie ich alles Extemporisieren hasse, vollends eine Verlobung oder Heurat aus dem Stegreife war mir von jeher ein wahrer Greuel. Eine Liebe kann wohl im Nu entstehen, und jede echte Neigung muss irgend einmal gleich dem Blitze plötzlich aufgeflammt sein; aber wer wird sich denn gleich heuraten, wenn man liebt? Liebe ist etwas Ideelles, Heuraten etwas Reelles, und nie verwechselt man ungestraft das Ideelle mit dem Reellen. Solch ein wichtiger Lebensschritt will allseitig überlegt sein und längere Zeit hindurch, ob auch alle individuellen Beziehungen, wenigstens die meisten, zusammenpassen? Übrigens ist Rehbeins Heuratsgeschichte so wunderbar, dass offenbar die Dämonen sich eingemischt haben, und da hütete ich mich, dagegen zu sprechen, ob ich gleich innerlich wütend war.“

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