Dienstag, 23. Juli 2019


Die chronikalischen Notizen von den Abenteuern der Schmeling-Mara haben freylich den wahrhaften Charakter einer empirischen Welt; daher ist's um alles Geschichtliche ein gar wunderliches unsicheres Wesen und es geht wirklich in's Komische wenn man überdenkt wie man von längst Vergangenem sich mit Gewißheit überzeugen will. Wir besitzen hier eine alte niedliche silberne Schaale, die sich, wie eingegrabenes Bild und Inschrift beweist, von Kaiser Friedrich den Ersten herschreibt. Es ist unbestritten ein Pathengeschenk, und doch können sich die Gelehrten nicht vereinigen, wer eigentlich der Getaufte, wer der Taufzeuge sey. Hierüber existiren nun schon fünf Meynungen, die man als Muster des Scharfsinns und des Unsinns schätzen und halten kann; eine einzige ist gradsinnig und plausibel.

     Vorgenanntes Buch gelesen mit besonderm Vergnügen. Concipirt und mundirt. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Garteninspector Sckell in Belvedere. – Herr Salinendirector Glenck zum Neuenjahr Sole von Stotternheim bringend, und auf Befragen über alle die neuen Bohrunternehmungen in Thüringen Auskunft gebend; nicht weniger eine geognostische Tabelle in Bezug auf die verschiedenen Salzformationen aufzeichnend. Verschiedene ihm vorgewiesene Mineralien geognostisch ordnend und erklärend. Einige Fragen vorlegend, deren Beantwortung überdenkend. Mittags für uns. Leo, Geschichte des jüdischen Staats fortgesetzt. Abends Professor Riemer. Einige Abtheilungen gedachten Buches mit demselben durchgelesen. Anderes Naheliegende besprochen. Späterhin fortgefahren an diesem Lesen.