Samstag, 30. April 2016


Aber abseits wer ist’s?
In’s Gebüsch verliert sich sein Pfad,
Hinter ihm schlagen
Die Stäuche zusammen
Das Gras steht wieder auf,
Die Öde verschlingt ihn.

Donnerstag, 28. April 2016

Nun lasst nur mit allen Glocken läuten, macht, dass ihr die Alten alle begrabt, und seht zu, wie ihr mit den Jungen fertig werdet. Seid nur lustig und wohlgemut dabei, das ist die Hauptsache. 

Mittwoch, 13. April 2016

Goethe zeigte mir einen eleganten grünen Lehnstuhl, den er dieser Tage in einer Auktion sich hatte kaufen lassen. „Ich werde ihn jedoch wenig oder gar nicht gebrauchen“, sagte er, „denn alle Arten von Bequemlichkeit sind eigentlich ganz gegen meine Natur. Sie sehen in meinem Zimmer kein Sofa, ich sitze immer in meinem alten hölzernen Stuhl, und habe erst seit einigen Wochen eine Art von Lehne für den Kopf anbringen lassen. Eine Umgebung von bequemen geschmackvollen Meublen hebt mein Denken auf und versetzt mich in einen behaglichen passiven Zustand. Prächtige Zimmer und elegante Meublen ist etwas für Leute, die keine Gedanken haben und haben möchten.

Dienstag, 12. April 2016

Ah! mon cher ami, il faut apprendre à s’arranger avec la vie pour pouvoir la supporter et ne pas se laisser abattre par elle!

Man bildet sich vergebens ein, dass man allen literarischen Erscheinungen face machen könnte; es geht einmal nicht; man tappt in allen Jahrhunderten, in allen Weltteilen herum und ist doch nicht überall zu Hause, stumpft sich Sinn und Urteil ab, verliert Zeit und Kraft; mir geht es selbst so, ich bereue es, aber zu spät. Man liest Folianten und Quartanten durch und wird um nichts klüger, als wenn man alle Tage in der Bibel läse, man lernt nur, dass die Welt dumm ist, und das kann man in der Seifengasse hier zunächst auch erproben.
Ich bin ganz unerträglich. Und darum fleisig an sinnlicher Arbeit. Ich kann nicht kommen. Geb Ihnen Gott was zu treiben. Mit mir nimmts kein gut Ende. Ade.