Samstag, 25. Oktober 2014
Was meynst du Behrisch sollte es nicht bloser
Stolz seyn, daß sie mich liebt. Es vergnügt sie einen stolzen Menschen wie ich
bin an ihrem Fusschemel angekettet zu sehen. Sie hat weiter nicht auf ihn acht
so lang er ruhig liegt, will er sich aber loßreisen, dann fällt er ihr erst
wieder ein, ihre Liebe erwacht wieder mit der Aufmercksamkeit.
Sonntag, 19. Oktober 2014
Ich habe mir daher Akten gemacht, worin ich alle
Arten von öffentlichen Papieren die mir jetzt begegnen: Zeitungen,
Wochenblätter, Predigtauszüge, Verordnungen, Komödienzettel, Preiskurrente
einheften lasse und sodann auch sowohl das was ich sehe und bemerke als auch
mein augenblickliches Urteil einschalte. Ich spreche nachher von diesen Dingen
in Gesellschaft und bringe meine Meinung vor, da ich denn bald sehe, in wiefern
ich gut unterrichtet bin, und in wiefern mein Urteil mit dem Urteil
wohlunterrichteter Menschen übereintrifft. Sodann nehme ich die neue Erfahrung
und Belehrung auch wieder zu den Akten, und so gibt es Materialien, die mir
künftig als Geschichte des Äußern und Innern interessant genug bleiben müssen.
Wenn ich bei meinen Vorkenntnissen und meiner Geistesgeübtheit Lust behalte
dieses Handwerk eine Weile fortzusetzen, so kann ich eine große Masse zusammenbringen.
Er küßte ihre Hand und wollte aufstehn; aber wie
im Traum das Seltsame aus dem Seltsamsten sich entwickelnd uns überrascht, so
hielt er, ohne zu wissen, wie es geschah, die Gräfin in seinen Armen, ihre
Lippen ruhten auf den seinigen, und ihre wechselseitigen lebhaften Küsse
gewährten ihnen eine Seligkeit, die wir nur aus dem ersten aufbrausenden Schaum
des frisch eingeschenkten Bechers der Liebe schlürfen.
Mittwoch, 8. Oktober 2014
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