Donnerstag, 19. Juli 2012


Die Formel der Steigerung lässt sich auch im Ästhetischen und Moralischen anwenden. Die Liebe, wie sie modern erscheint, ist ein Gesteigertes. Es ist nicht mehr das erste einfache Naturbedürfnis und Naturäusserung, sondern ein in sich kohobiertes, gleichsam verdichtetes und gesteigertes Wesen. Es ist einfältig, diese Art zu verwerfen, weil sie auch noch einfach existiert und existieren kann.
Wenn man in Küche und Keller ein Gesteigertes sucht und darauf ausgeht, warum soll man nicht auch diesen Genuss für die Darstellung oder für das unmittelbare Empfinden steigern dürfen und können?
Jeder Koch macht auf diese Weise seine Brühen und Saucen appetitlicher, dass er sie in sich kohobiert.

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