Samstag, 20. Februar 2010
Mittwoch, 17. Februar 2010
Er war immer so heiter und gesellig, dass es einem unbeschreiblich wohl und doch auch weh in seiner Gegenwart wurde, ich kann Dir versichern, liebe beste Christiane, dass ich manchen Abend, wenn ich in meine Stube kam und alles so still um mich herum war und ich überdachte, was für goldene Worte ich den Abend wieder aus seinem Munde gehört hatte, und dachte, was der Mensch doch aus sich machen kann, ich ganz in Tränen zerfloss und mich nur damit beruhigen konnte, dass die Menschen nicht alle zu einer Stufe geboren sind, sondern ein jeder da, wo ihn das Schicksal hingeführt hat, wirken und handeln muss, wie es in seinen Kräften ist, und damit Punktum.
Sonntag, 14. Februar 2010
„Hermann und Dorothea“, sagte er unter andern, „ist fast das einzige meiner grösseren Gedichte, das mir noch Freude macht; ich kann es nie ohne innigen Anteil lesen. Besonders lieb ist es mir in der lateinischen Übersetzung; es kommt mir da vornehmer vor, als wäre es, der Form nach, zu seinem Ursprunge zurückgekehrt.“
Mittwoch, 10. Februar 2010
Sonntag, 7. Februar 2010
„Die Hauptsache beim Tasso,“ sagte Goethe, „ist die, dass man kein Kind mehr sei und gute Gesellschaft nicht entbehrt habe. Ein junger Mann von guter Familie mit hinreichendem Geist und Zartsinn und genugsamer äusserer Bildung, wie sie aus dem Umgange mit vollendeten Menschen der höheren und höchsten Stände hervorgeht, wird den Tasso nicht schwer finden.“
Herr Kanzler von Müller liess sich melden und setzte sich zu uns. Und so kam das Gespräch wieder auf die vor uns stehende Büste des Dante und dessen Leben und Werke. Besonders ward der Dunkelheit jener Dichtungen gedacht, wie seine eigenen Landsleute ihn nie verstanden, und dass es einem Ausländer umsomehr unmöglich sei, solche Finsternisse zu durchdringen. „Ihnen“, wendete sich Goethe freundlich zu mir, „soll das Studium dieses Dichters von Ihrem Beichtvater hiermit durchaus verboten sein.“
Samstag, 6. Februar 2010
Donnerstag, 4. Februar 2010
Die sublimierten Gefühle der Liebe ausgesprochen erregen den Widerspruch aller nicht so Gesinnten. „Das ist Ueberspannung, krankhaftes Wesen“ - heisst es da. Als wenn Ueberspannung, Krankheit nicht auch ein Zustand der Natur wäre! Die sogenannte Gesundheit kann nur im Gleichgewicht entgegengesetzter Kräfte bestehen ...
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