Dienstag, 31. März 2009

Seine äusserliche Lage, wie er sie hat werden lassen, wie das Schicksal sie gemacht hat, im einzelnen und im ganzen Zusammenhange, ist so, dass er unmöglich glücklich sein kann. Dass er heraus muss, fühlt er selbst. Aber in welche neue nun hinein? Hier ist so vieles zu schlichten und guter Rat teuer.

Mittwoch, 25. März 2009

So bist du die Rose der Rosen,
Lilie der Lilien zugleich.
So ungefähr, aber viel schöner, war das Lied, was Goethe mir von Demoiselle Engels zur Gitarre singen liess.
Alles verkündet Dich,
Nahst Du im Morgenlicht
Eilet die Sonne hervor.
Zeigst Du im Garten Dich,

Rose der Rosen Du,
Lilie der Lilien zusamt.

Dienstag, 24. März 2009

Dabei lächelte er liebevoll in sich.

Samstag, 21. März 2009

Vor wenigen Tagen bin ich hier angekommen, heute war ich zuerst bei Goethe. Der Empfang seinerseits war überaus herzlich und der Eindruck seiner Person auf mich der Art, daß ich diesen Tag zu den glücklichsten meines Lebens rechne.

Freitag, 20. März 2009

Nacht! und so wär es denn Nacht!

Mittwoch, 18. März 2009

Jetzt ist er sehr stolz und finster und ernst; jedoch hat er der Liebe noch nicht entsagt, denn er hat so ein Mittelding zwischen Frau und Mädchen bei sich und führt es überall mit sich herum, auch sitzt es im Theater neben ihm und sieht ihn zärtlich an, wenn verliebte Stellen kommen.
… dass über Göthe's Gesicht ein Erröthen der Ueberraschung ging, ein Ausdruck der gutmüthig fragte, warum man ihm seine geheimsten Ueberzeugungen entlocken wolle? Und so bin ich überzeugt, dass er nicht einmal seinen Freund nur habe ahnen lassen, wie er über den Dichter Schiller denke. Überhaupt ist der zarten Schonung, der Gutmütigkeit in Göthe weit mehr, als die Menschen glauben, und ich meine, dass in seinem Charakter viel weniger Härte sei als in Schillers. Doch ist es freilich leichter, keine Härte an sich hervortreten zu lassen, wenn man in Lebensfülle, reicher Wohlbehaglichkeit, und rüstiger Gesundheit blüht, was doch im ganzen von Goethe gilt, als wenn ein starker Geist seinem Körper, in welchem das Leben untergraben ist, die lebendigste Anstrengung abtrotzen muss …

Sonntag, 8. März 2009

Ich gab ihm vollkommen recht, wenn er die protestantische Religion beschuldigte, sie hätte dem einzelnen Individuum zu viel zu tragen gegeben. ... „Die Ohrenbeichte“, sagte er, „hätte dem Menschen nie sollen genommen werden.“

Donnerstag, 5. März 2009

Die Hofluft tut den schönen Geistern nicht wohl. - Schiller wird auch immer krank, wenn er an Hof geht.
Ich kann nicht begreifen, wie man sich selbst ersticken kann, wie es doch mit unserm Goethe der Fall ist.
Noch heute morgen sagte er zu mir: Nun kommen die traulichen Winterabende, da wollen wir zusammen lesen, und brav rezensieren.

Mittwoch, 4. März 2009

Dabei ist Goethe die Liebe selbst und sucht in allen Dingen und bei allen Menschen nur die vorteilhaftesten Seiten auf, und beurteilt den Menschen nur nach dem Massstabe dessen, was er seiner inneren Natur nach zu leisten im Stande ist. Wie kämen wir schwachen Kinder des Staubes auch sonst neben ihm zurecht, wenn er diese schonende und liebreiche Maxime nicht hätte?
Was sagst Du zu Hölderlins Sophokles? Ist der Mensch rasend oder stellt er sich nur so, und ist sein Sophokles eine versteckte Satire auf schlechtes Übersetzen? Ich habe neulich abends, als ich mit Schiller bei Goethe aß, beide recht damit regaliert. Lies doch den vierten Chor der „Antigone“ - Du hättest Schiller sehen sollen, wie er lachte!
Seine Weise, die Menschen zu betrachten, ist ganz die eines kontemplativen Naturforschers, im edleren Sinne des Wortes.
Könnte nun wohl ein Naturforscher sich über einen Giftbaum oder eine Kröte ärgern? Nun, so verdriesst Goethe auch ein Kotzebue, selbst ein Merkel nicht. Er denkt, der liebe Gott, der von allen Arten etwas gibt, hat ihnen einmal diese eselshafte Natur gegeben, sie müssen ihr treu bleiben. Auch solche Subjekte sind notwendig zum Heil des Ganzen, wenn sie gleich nur negativ wirken.

Montag, 2. März 2009

Die gnädigen Gesinnungen, welche Eure Durchlaucht so edelmütig gegen mich äussern, befreien mein Herz von einer grossen Last ...
Gestern war Apollo hier und sagte, er würde es in zwei Teile teilen, und es wird nun besser gehen, auch umgibt ein Sternenkranz seitdem mein Haupt, denn als ich einige Stellen lobte, erhob sich Apoll und küsste die Stirn, welche so fein und zart sentierte, und das fühlte, was nur die zartesten Seelen fassen könnten – seit diesem Tag glänzt meine Stirn, wie das Angesicht Moses …