An
Johann Gottfried und Caroline Herder
Luxemburg
d. 16. October 1792.
Aus
der mehr historischen und topographischen als allegorischen Rückseite werden
Ew. Liebden zu erkennen geruhen, was für Aspecten am Himmel und für
Conjuncturen auf der Erde gegenwärtig merkwürdig sind. Ich wünsche, das diese
Effigiation zu heilsamen Betrachtungen Anlaß geben möge. Ich für meine Person
singe den lustigsten Psalm Davids dem Herrn, daß er mich aus dem Schlamme
erlöst hat, der mir bis an die Seele ging.
Wenn
Ew. Liebden Gott für allerlei unerkannte Wohlthaten im Stillen danken, so
vergessen Sie nicht, ihn zu preisen, daß er Sie und Ihre besten Freunde außer
Stand gesetzt hat, Thorheiten ins Große zu begehen.
Ich
wünsche gute Folgen des Bades auf den Winter. Ich eile nach meinen mütterlichen
Fleischtöpfen, um dort wie von einem bösen Traum zu erwachen, der mich zwischen
Koth und Noth, Mangel und Sorge, Gefahr und Qual, zwischen Trümmern, Leichen,
Äsern und Scheishaufen gefangen hielt. Lebet wohl und haltet Euch für so
glücklich als Ihr seid.
G.