Mittwoch, 21. Juni 2006
Montag, 19. Juni 2006
Wir nach allen
Seiten hin wohlgesinnten, nach allgemeinster Bildung strebenden Deutschen, wir
wissen schon seit vielen Jahren die Verdienste würdiger schottischer Männer zu
schätzen. Uns blieb nicht unbekannt was sie früher in den Naturwissenschaften
geleistet, woraus denn nachher die Franzosen ein so großes Übergewicht
erlangten.
In der neuern
Zeit verfehlten wir nicht, den löblichen Einfluß anzuerkennen, den ihre
Philosophie auf die Sinnesänderung der Franzosen ausübte, um sie von dem
starren Sensualism zu einer geschmeidigern Denkart auf dem Wege des gemeinen
Menschenverstandes hinzuleiten. Wir verdankten ihnen gar manche gründliche
Einsicht in die wichtigsten Fächer britischer Zustände und Bemühungen.
Dagegen mußten
wir vor nicht gar langer Zeit unsre ethisch-ästhetischen Bestrebungen in ihren Zeitschriften auf eine Weise behandelt
sehen, wo es zweifelhaft blieb, ob Mangel an Einsicht oder böser Wille dabei
obwaltete; ob eine oberflächliche, nicht genug durchdringende Ansicht oder ein
widerwilliges Vorurteil im Spiele sei. Dieses Ereignis haben wir jedoch geduldig
abgewartet, da uns ja dergleichen im eignen Vaterlande zu ertragen genugsam von
jeher auferlegt worden.