«Deutschtand hat über zwanzig im ganzen Reiche vertheilte Universitäten und über hundert ebenso verbreitete öffentliche Bibliotheken, an Kunstsammlungen und Sammlungen von Gegenständen aller Naturreiche gleichfalls eine große Zahl; denn jeder Fürst hat dafür gesorgt, dergleichen Schönes und Gutes in seine Nähe heranzuziehen. Gymnasien und Schulen für Technik und Industrie sind im Überfluß da, ja es ist kaum ein deutsches Dorf, das nicht seine Schule hatte. Wie steht es aber um diesen letzten Punkt in Frankreich?
Und wiederum die Menge deutscher Theater, deren Zahl über siebzig
hinausgeht, und die doch auch als Träger und Beförderer höherer Volksbildung
keineswegs zu verachten. Der Sinn für Musik und Gesang und ihre Ausübung ist in
keinem Lande verbreitet wie in Deutschland, und daß ist auch etwas!
Nun denken Sie aber an Städte wie Dresden, München, Stuttgart, Kassel,
Braunschweig, Hannover und ähnliche; denken Sie an die großen Lebenselemente,
die diese Städte in sich selber tragen; denken Sie an die Wirkungen, die von
ihnen aus die benachbarten Provinzen ausgehen: und fragen Sie sich, ob das
alles sein würde, wenn Sie nicht seit langen Zeiten die Sitze von Fürsten
gewesen?
Frankfurt, Bremen, Hamburg, Lübeck sind groß und glänzend, ihre
Wirkungen aus den Wohlstand von Deutschland gar nicht zu berechnen: würden sie
aber wohl bleiben was sie sind, wenn sie ihre eigene Souveränetät verlieren und
irgend einem großen deutschen Reiche als Provinzialstädte einverleibt werden
sollten? Ich habe Ursache, daran zu zweifeln.«
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