Doch
ist für Liebe und Freundschaft in der Fülle der Schläfe ein gefälliger Sitz
überblieben. - Und die Augen! dahinblickend. Als des Edlen, der vergebens die
Weit außer sich sucht, deren Bild in ihm wohnt, zürnend und teilnehmend. Wie
scharf und klug das obere Augenlid; wie voll, wie sanft das untere! Welche
gelinde kraftvolle Erhabenheit der Nase! Wie bestimmt die Kuppe, ohne fein zu
sein, und die Größe des Nasenloches und des Nasenläppchens, wie lindert sie das
Angespannte des übrigen! Und eben in diesen untern Teilen des Gesichts wohnt
eine Ahnung, daß dieser Mann auch Sammlung gelassener Eindrücke fähig sei. In
der Ableitung des Muskels zum Munde herab schwebt Geduld, in dem Munde ruht
Schweigen, natürliche liebliche Selbstgelassenheit, die feinste Art des
Trutzes. Wie ruhig das Kinn ist, und wie kräftig ohne Gierigkeit und
Gewaltsamkeit sich so das Ganze schließt!
Dienstag, 16. Januar 2018
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